Feenkrebse bevölkern bereits seit der Urzeit unseren Planeten. Sie gehören zu den Kiemenfüßern und leben in temporären Gewässern, die sich durch Schneeschmelze oder Regenschauer mit Wasser auffüllen, aber bald vertrocknen. Damit die Feenkrebse in diesem extremen Habitat überleben können, haben sich die Krebstiere in besonderer Weise angepasst und eine außergewöhnliche Fortpflanzungsmethode entwickelt.
Die lebenden Fossilien kommen in Austrocknungsgewässern in Amerika, Asien und Europa vor. Sie legen sogenannte Dauereier, die viele Jahre, sogar Jahrzehnte ohne Wasser ausharren können. Erst bei optimalen Bedingungen kommt es zum Schlupf der Feenkrebs-Larven, die sich schnell entwickeln und sich dann zügig fortpflanzen, um das Überleben der Art zu sichern. Da sie in den Gewässern, in denen sie leben, keine natürlichen Fressfeinde haben, gelingt den Urzeitkrebsen dies schon seit Millionen von Jahren und gehören somit zu den ältesten Bewohnern der Erde.
Die Larven der kleinen Überlebenskünstler werden in der Aquaristik als proteinreiches Fischfutter verwendet. Diese sind überaus nahrhaft. Allerdings begeistern Feenkrebse kleine und große Aquarianer mit ihrem Aussehen und Schwimmverhalten, sodass sie gerne auch in einem kleinen Nano-Aquarium gehalten werden.
Was sind Kiemenfüßer?
Weltweit gibt es etwa 300 Arten, die zur Gattung der Kiemenfüßer zählen. Der wissenschaftliche Name der Krebstiere lautet Anostraca, zu denen der Feenkrebs gehört. Feenkrebse, die auch als Fairy Shrimps bezeichnet werden, leben im Süßwasser, während die Urzeitkrebsart Artemia Salina im Salzwasser vorzufinden ist.
Kiemenfüßer erreichen je nach Art eine Körperlänge von ca. 15 Millimeter bis ca. 40 Millimeter. Einige Arten können bis zu etwa 10 Zentimeter groß werden. Der längliche Körper besteht aus dem Kopf, dem Vorderkörper (Thorax) sowie dem Hinterleib (Pleon). Am hinteren Körperende befindet sich die Furca, welche auch als Schwanzgabel bezeichnet wird. Unterhalb des Körpers besitzen Feenkrebse in zwei Reihen angeordnete Blattbeinchen mit denen sich die Krebstiere fortbewegen. Während dem Schwimmen bewegen sich die Blattbeinchen wellenartig. Doch die Blattbeinpaare, dienen ebenfalls der Atmung sowie der Nahrungsaufnahme. Zwischen den beiden Beinreihen sitzt die Nahrungsrinne. Beim Schwimmen wird das Wasser, in dem sich Plankton befindet, in diese Mittelrinne geleitet. Von dort aus filtern die Kiemenfüßer die feinen Plankton-Partikel zur Nahrungsaufnahme in den Mundraum.
Der kurze Lebenszyklus der Feenkrebse
Feenkrebse haben eine Lebenserwartung von maximal 3 Monaten. Diese hängt jedoch stark von der Wassertemperatur ab. Da Urzeitkrebse in der Natur in kleinen Gewässern leben, die nach relativ kurzer Zeit vollständig austrocknen, verlangt dies den Krebstierchen eine schnelle Fortpflanzung ab, um das Überleben der Urzeitkrebse sicherzustellen.
Etwa 2 Wochen nach dem Schlupf aus den Feenkrebs-Eiern erreichen die kleinen Kiemenfußkrebse die Geschlechtsreife. Mit ihren am Kopf sitzenden Antennen greifen die männlichen Krebse die Weibchen und halten sie für den Paarungsakt fest. Die weiblichen Feenkrebse tragen die Eier (Zysten) in einem Eiersack aus und legen die Zysten im Bodensubstrat des Gewässers ab. Dort verharren die Dauereier auch noch, nachdem das Gewässer vollständig ausgetrocknet ist. Feenkrebs-Eier sind überaus robust und überstehen problemlos mehrjährige Trockenheit, starke Hitze sowie UV-Strahlen.
Nur, wenn günstige Bedingungen herrschen und die Dauereier mit Wasser in Verbindung kommen, weil sich das ausgetrocknete Gewässer wieder mit Regenwasser oder Schmelzwasser auffüllt, wird ein Schlupfimpuls ausgelöst. Aus den Zysten schlüpfen innerhalb von ein bis zwei Tagen die winzig kleinen Feenkrebs-Nauplien. Die Larven wachsen schnell heran und häuten sich insbesondere in den ersten Lebenstagen sehr oft, damit die neue, noch weiche Außenhülle sich an den wachsenden Körper anpassen kann.
Ein Teil der abgelegten Dauereier “schlummert” weiterhin im Gewässer, ohne, dass es zum Schlupf kommt. Sie fungieren als “Reserveeier” und kommen erst zu einem späteren Zeitpunkt zum Schlupf. Selbst nach Jahrzehnten sind die Feenkrebs-Eier noch schlupffähig. Auch dies ist eine Strategie, die der Arterhaltung von Feenkrebsen beiträgt.
Feenkrebse im Aquarium beobachten
Die meisten unserer erwachsenen Kunden kennen Urzeitkrebse aus der Jugendzeitschrift Yps, die hauptsächlich in den Jahren 1975 bis 2000 in Zeitschriftenläden und Kiosken erhältlich war. Das Magazin ist maßgeblich an der Bekanntheit der Urzeitkrebse beteiligt, denn in einigen Magazinen lag als Gimmick entweder ein Spielzeug, ein Scherzartikel oder ein Zuchtansatz für Urzeitkrebse bei.
Von Kindern und Jugendlichen wurden aus den Yps Zuchtansätzen die Urzeitkrebse gerne aufgezogen und beim Aufwachsen beobachtet. Wahrscheinlich ist dies ein wesentlicher Grund, weshalb Triops, Artemia und Feenkrebse heute noch so beliebt bei vielen Erwachsenen sind. Mütter und Väter erinnern sich gerne an die Kiemenfüßer zurück und schenken deshalb ihren experimentierfreudigen sowie wissenschaftlich interessierten Kindern Zuchtansätze für Urzeitkrebse. Denn die possierlichen kleinen Schwimmer sind selbst für jüngere Kinder mit etwas Hilfe von Mama und Papa leicht zu versorgen und es macht einfach riesigen Spaß, die lebenden Fossilien dabei zu beobachten, wie sie sich munter durch ihr Wasserbecken bewegen.
Feenkrebse im Aquarium züchten
Es ist wirklich sehr leicht, Feenkrebse im Aquarium zu züchten, da die Urzeitkrebse relativ genügsame Pfleglinge sind. Zum Start der eigenen Feenkrebs-Zucht benötigst du ein kleines Wasserbecken, einen lichthellen und warmen Standort, Feenkrebs-Futter und natürlich den Feenkrebs-Zuchtansatz. Dabei handelt es sich um ein Gemisch aus Sand und Eiern.
Im Triops King Onlineshop kannst du beispielsweise Zuchtansätze dieser Feenkrebs-Arten bestellen:
- Biberschwanz Feenkrebse (ca. 3 bis 5 cm)
- Branchinella Thailandensis Sanoamuang (ca. 2 bis 4 cm)
- Branchipus Schaefferi Feenkrebse (ca. 2 bis 3 cm)
- Streptocephalus sealii (ca. 1,5 bis 3 cm)
Selbstverständlich bekommst du bei uns auch alles andere, was du für deine Feenkrebs-Zucht benötigst - von Nanoaquarium über Beleuchtung bis hin zu Heizstäben und Futter für Feenkrebse. Beachte bitte, welche Temperaturen deine Fairy-Shrimps benötigen, um sich optimal zu entwickeln. Bei einigen Arten ist es notwendig, das Wasserbecken zu beheizen.
Damit dir die Aufzucht der Feenkrebse gelingt, liegt jedem Zuchtansatz eine Aufzuchtanleitung bei, die dir wichtige Tipps gibt, welches Wasser du verwenden kannst und worauf du sonst noch achten solltest. Weitere nützliche Informationen, Tipps und Tricks zum Thema haben wir dir in unserer Ratgeber-Rubrik rund um Urzeitkrebse zusammengestellt.